Digitalplattform traigo geht offiziell an den Start

Collage Traigo

Der Schiene kommt bei Warenverkehren eine entscheidende Bedeutung zu: Kein anderer Verkehrsträger transportiert so große Gütermengen mit so geringem Personal- und Ressourceneinsatz über so weite Distanzen.

Um den Schienengüterverkehr gegenüber anderen Verkehrsträgern langfristig wettbewerbsfähig zu machen und damit auch das politische Ziel einer dauerhaften Steigerung seines Anteils am Modal Split zu erreichen, bedarf es jedoch neuer Wege – und der Zusammenarbeit der gesamten Branche. Genau hier setzt die von der VTG entwickelte Digitalplattform traigo an, die nach einer intensiven Testphase nun in den regulären Betrieb übergeht. „

Wir sind davon überzeugt, dass nur eine digitalisierte Schiene einen Platz in den globalen Handelsströmen der Zukunft einnehmen wird“,

sagt Dr. Heiko Fischer, Vorsitzender des Vorstands der VTG AG. „Lange fehlten der Güterbahn digitale Innovationen, die bei anderen Verkehrsträgern längst Standard sind. Mit traigo kann unsere Branche Leistungen nun deutlich transparenter und effizienter anbieten, um nicht nur für bestehende Kunden attraktiver zu werden, sondern auch, um neue Unternehmen aus der verladenden Wirtschaft zu begeistern. Denn anders werden wir das politische Ziel, den Anteil der Schiene am Modal Split auf mindestens 25 Prozent zu erhöhen, nicht erreichen.“

Kollaboration der Branche

Die Plattform traigo stellt vielfältige digitale Anwendungen für einen smarten Schienengüterverkehr zur Verfügung und ist damit die Schnittstelle für ein modernes Flottenmanagement. Der Funktionsumfang ist seit Beginn der Erprobungsphase Anfang des Jahres kontinuierlich gewachsen: Bestehende Tools wurden erweitert und neue Anwendungen entwickelt. Dabei stand die Rückmeldung der traigo-Nutzer im Vordergrund: Im Schulterschluss mit den Kunden wurden während des halbjährigen Testzeitraums konkrete Bedarfe aus der Praxis des Schienengüterverkehrs umgesetzt und weitere Ideen für die Plattform erarbeitet. „Wir sind sehr dankbar für die erfolgreiche Testphase und das rege Feedback“, sagt Dr. Niko Davids, Chief Digital Officer der VTG AG. „Nun geht es darum, das digitale Serviceportfolio auszubauen und auch die Flotten weiterer Wagenhalter auf der Plattform abzubilden. Wir laden darum alle Partner wie Verlader, Operators, Eisenbahnverkehrsunternehmen sowie andere Wagenhalter ein, ihre Systeme mit traigo zu verbinden und durch die Entwicklung digitaler Anwendungen daran mitzuwirken, den Schienengüterverkehr attraktiver zu machen. Denn so viel steht fest: Das komplexe System Schiene können wir nur gemeinsam transformieren.“

Vielfältige digitale Services

Zu den neuen traigo-Tools gehören unter anderem die Vorhersage von Laufleistungen auf Basis von Einsatzmustern sowie die Anzeige von lang stehenden Wagen. Diese beiden Services bieten Plattformnutzern die Möglichkeit, ihre Flotte noch effizienter zu steuern. Transparenz über die Verfügbarkeit der Fahrzeuge wird durch die Anzeige der historischen und aktuellen Werksaufenthaltszeiten geschaffen. Darüber hinaus bietet traigo die Möglichkeit, den Umrüstungsstatus der Wagen auf leisere Verbundstoff-Bremssohlen tagesaktuell abzurufen. Neben den neuen Services bleiben selbstverständlich auch die bewährten Angebote bestehen: So können VTG-Kunden jederzeit auf Vertragsdokumente zugreifen sowie in Echtzeit Informationen zu den angemieteten Wagen einsehen.

Blick in die Zukunft

Schon heute sind konkrete Schritte geplant, um traigo mit weiteren digitalen Tools auszubauen – dazu zählt zum Beispiel die Anzeige des Instandhaltungszustands bestimmter Wagenkomponenten. Die dafür notwendigen Daten werden über verschiedene Sensoren am Wagen und an der Strecke erhoben und ins System gespielt. Weitere Services wie die digitale Instandhaltungssteuerung durch den Kunden sind ebenfalls in Planung. Neben dem Einsehen verschiedener Vertragsdaten soll in Zukunft auch der einfache Online-Abschluss von Mietverträgen über traigo möglich sein. Perspektivisch entsteht so Schritt für Schritt ein digitales Gegenstück zum bisherigen analogen Leistungsangebot und damit ein leistungsstarker und wettbewerbsfähiger Schienengüterverkehr. (red/VTG)

Artikel Redaktion Eurailpress
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