Europäischer Gipfel zur Seidenstraße tagt am 10./11. November in Amsterdam

Rote Güterlok
Foto: pixabay

Die Corona-Pandemie war zweifelsfrei in den vergangenen Monaten der wichtigste Krisenfaktor der Logistikbranche. Ausgerechnet ein wichtiger Ankerpunkt für den Seidenstraßen-Bahntransport zwischen China nach Europa, die Region Wuhan, war der „ground zero“-Punkt für den viralen Ausbruch und musste strikt abgesperrt werden. Bilanzierung und Ausblick zugleich bietet die 4. Ausgabe des Europäischen Seidenstraßengipfels am 10. und 11. November in Amsterdam.

Von Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur bahn manager

Stringente Gesundheitsmaßnahmen in China und vielen anderen Staaten schafften es, dass sich der Schienengüterverkehr insgesamt als erstaunlich widerstandsfähig erwies. Er wurde zum wesentlichen Systemfaktor im grenzüberschreitenden Güterverkehr.  Die gestörte Lieferkette zwischen Europa und Asien wurde rasch wiederbelebt, allerdings springt die Produktion der verschiedenen Branchen unterschiedlich schnell wieder an. Debatten, ob die Globalisierung der Lieferketten übermäßige Vulnerabilität mit sich bringt, setzen zusätzliche Fragezeichen. Andererseits sind offenbar viele aus China und anderen asiatischen Destinationen nachgefragte Waren wie Chemikalien und Medikamente nicht in den gewünschten Mengen lieferbar.

„Die Neue Seidenstraße hat sich als ein schockfester Korridor erwiesen“,

erklärt gegenüber dem bahn manager Kim de Vos, Event-Managerin der veranstaltenden ProMedia Group. „Die neue Edition des Europäischen Seidenstraßengipfels in Amsterdam wird unter anderem analysieren, wie sich in 2020 die Transportvolumina entwickelten. Was sagen uns diese Zahlen? Und hat dies die chinesische Politik im eurasischen Schienengüterverkehr beeinflusst?“

Allgemeine Fragen werden also ebenso diskutiert wie von Praktikern heiß begehrte Details. Wie zeigt sich die neue Widerstandsfähigkeit der Seidenstraße, was waren und sind chinesische Unterstützungsmaßnahmen? Was gibt es Neues zu den Themen sanktionierte Waren durch Russland, Gefahrgutversand, die Ukraine als Transitland und Routenentwicklung? Wie sieht die Perspektive des Versenders aus, wie die Sicherheit auf der neuen Seidenstraße?

„Wir erwarten etwa 200 Logistikspezialisten, die an dieser Konferenz teilnehmen“, sagt Kim de Vos. „Unter anderem werden Logistikdienstleister, Betreiber, Versender, Spediteure aus den Niederlanden und anderen beteiligten Ländern anwesend sein. Der Ostseeraum wird zu einem wichtigen Bindeglied im multimodalen Netzwerk zwischen Europa, den GUS-Staaten und China. Häfen wie Kaliningrad, Rostock und Mukran bieten zuverlässige Kurzstreckenverbindungen und ein bestehendes Hinterlandnetz. Es ist nicht überraschend, dass neue Dienste zunehmend auf diese multimodalen Verbindungen angewiesen sind, um die Transitzeit und die Effizienz des eurasischen Verkehrs zu verbessern. Deshalb ist der Ostseeraum ein Thema beim Europäischen Seidenstraßengipfel 2020. Die Referenten dieser Sitzung vertreten unter anderem den Hafen von Rostock, die Litauische Eisenbahn und Rail Baltica.“

Informationen, Registrierung sowie die Bestellung von Live Stream Tickets gibt es unter  www.silkroadsummit.eu . bahn manager wird wie im letzten Jahr Medienpartner der Veranstaltung sein.

Artikel Redaktion Eurailpress
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