Interviews

Frank Luem

„Der Zweiwege-Markt wird auch in Zukunft weltweit große Möglichkeiten bieten“

Eurailpress: Seit 1985 bietet Zagro Zweiwegefahrzeuge an. Wie hat sich das Unternehmen die ganze Zeit auf dem Markt behaupten können?

Luem: Triebfeder hierfür war immer das Eingehen auf die Wünsche und Anforderungen unserer Kunden. Hierdurch wurden viele Produktinnovationen vorangetrieben, so dass wir mittlerweile für nahezu jeden Kundenwunsch die entsprechende Lösung anbieten können. Die Breite unseres Angebotsportfolios rührt neben der permanenten Weiterentwicklung bestehender Produkte auch aus ständigen Neuentwicklungen, die unser Inhaber Wolfgang Zappel mit großer Vehemenz vorantreibt, sowie natürlich der Übernahme dreier Unternehmen aus dem Bereich der Zweiwegetechnik seit 2006.  Grundlage für unseren Erfolg ist darüber hinaus das in 30 Jahren angesammelte, umfangreiche Wissen unserer Mitarbeiter. All dies be­stärkt mich in der Überzeugung, dass die Zagro Group auch zukünftig erfolgreich im Markt der Zweiwegetechnik bestehen wird.

Eurailpress: Schon seit Beginn der Zweiwegetechnik wird der Unimog vielfältig eingesetzt. Glauben Sie, es wird ein neues Basisfahrzeug geben, das so dominant auf dem Markt ist?

Luem: Der Unimog war ja auch unser Einstieg in den Bereich der Zweiwegetechnik. Dieses Modell ist aufgrund seiner technischen Eigenschaften ein hervorragendes Basisfahrzeug für den Einsatz im Zweiwegebereich, und es gibt aus unserer Sicht hierzu weltweit kein passendes Gegenstück. Mittlerweile hat der Daimler-Konzern durch die umfassenden Investitionen in die neue Euro VI-Abgastechnologie beim Unimog einen weiteren Schritt in die Zukunftsfähigkeit dieses Fahrzeugkonzeptes getan. Auch dies bestärkt uns in der Annahme, dass Daimler weiterhin an der Fortentwicklung dieser Modellreihe arbeiten wird. Ein vergleichbares Basiskonzept wie beim Unimog sehen wir aktuell nicht am Markt.

Eurailpress: In den vergangenen neun Jahren sind drei Unternehmen in die Zagro Group übernommen worden. Was war die Motivation dafür und wie lief die Integra­tion?

Luem: Es war schon immer das Credo des Unternehmers Wolfgang Zappel, sich bietende Gelegenheiten am Schopf zu packen. Der Einstieg bei Zweiweg 2006 bot die Möglichkeit. ein Traditionsunternehmen der Zweiwegetechnik zu übernehmen und legte damit den Grundstein für die heutige Zagro Group. Damit konnte langjähriges Wissen und Erfahrung, insbesondere im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge, an Bord geholt werden. Ebenfalls erfolgte dies im Zuge der Eingliederung von SRT im Bereich von Hub­arbeitsbühnen und Schienenreinigungstechnik für Zweiwegefahrzeuge.
Die Integration der Unternehmen und die Etablierung der Zagro Group ist aus unserer Sicht ein längerer Prozess, der noch nicht abgeschlossen ist, aber der Unternehmensgruppe große Chancen für die Zukunft einräumt. So ist beispielsweise die Aufnahme von Gmeinder Lokomotiven in 2012 der Einstieg in das Metier rein schienengebundener Rangierfahrzeuge gewesen und rundet unser Portfolio nach oben hin ab. Unsere Bandbreite im Bereich der Zweiwegetechnik ist somit weltweit einzigartig und ermöglich es uns, dass wir unseren Kunden nahezu für jeden Bedarfsfall eine passende Lösung aus einem Unternehmen der Zagro Group anbieten können.

Eurailpress: Gibt es weitere Wachstums­pläne?

Luem: Aktuell wollen wir die Unternehmen der Gruppe noch enger miteinander verknüpfen, um Synergien sowohl auf der Beschaffungs-, Produktions- und Absatzseite zu schaffen. Dies ist momentan unsere Hauptaufgabe. Dennoch sollte man immer die Augen aufhalten, und sicherlich wird unser Unternehmen auch zukünftig bei sich am Markt bietenden Möglichkeiten wachsam sein.

Eurailpress: Was denken Sie, wie wird sich der Zweiwegemarkt in Zukunft entwickeln?

Luem: Wir sind fest davon überzeugt, dass der Zweiwegemarkt auch in Zukunft weltweit große Möglichkeiten und Chancen bietet. Neben der weiteren Durchdringung der bereits von uns erschlossenen Märkte sowie dem Betreten neuer, bislang von uns nicht bearbeiteter Länder sehen wir zukünftig neue Chancen insbesondere im Bereich des emissionsfreien Rangierens. Dieser Markt entwickelt sich gerade erst, so dass sowohl im Bereich der Markterschließung, aber auch im Bereich neuer Produkte noch unzählige Wachstumsmöglichkeiten gegeben sind.

<link file:14727 _blank download>Hier können Sie den Beitrag als pdf runterladen.

Artikel von Interview aus dem EI Ausgabe 10/2015
Artikel von Interview aus dem EI Ausgabe 10/2015