Interviews

Stefan Peiser

Die Basis für unseren Erfolg sind hochmotivierte

und kompetente Mitarbeiter

Eurailpress: Pintsch Tiefenbach ist einer der führenden Anbieter für Rangiertechnik. Was ist die Basis für den Erfolg des Unternehmens?
Peiser: Die Basis für den Erfolg von Pintsch Tiefenbach sind seine hochmotivierten und kompetenten Mitarbeiter. Sie entwickeln und fertigen Komponenten und Systeme für den effizienten und wirtschaftlichen Rangierbetrieb bei den Eisenbahnen und unterstützen unsere Kunden, von der Lieferung der Komponenten in alle Welt bis hin zur Abwicklung von Großprojekten mit komplexen Systemen, z. B. bei der Deutschen Bahn oder bei ThyssenKrupp Steel.
Eurailpress: Bei welchen Produkten liegt der Schwerpunkt im Bereich Rangiertechnik?
Peiser: Der Schwerpunkt liegt hier bei elektronischen Systemen für Elektrisch Ortsgestellte Weichen (EOW), Rangierstellwerken und Hochleistungs-Zugbildungsanlagen. Überall in den Systemen verwenden wir unsere bewährten Radsensoren DSS, die als Schlüsselprodukt die Basis für viele unserer technischen Lösungen darstellen. Sie erfassen Räder, zählen Achsen,
messen Geschwindigkeiten und helfen bei der Positionierung von Fahrzeugen, sind also echte Alleskönner. Ein entsprechendes Augenmerk wird deshalb auch auf die Weiterentwicklung der Sensortechnik gelegt. Bei den elektronischen Baugruppen spielen zunehmend Themen wie Obsoleszenz oder Migration eine Rolle. Hier entwickeln wir maßgeschneiderte Lösungen, welche die speziellen Anforderungen der Bahnbetreiber über den gesamten Lebenszyklus der Technik berücksichtigen und sich so von industriellen Standardtechniken deutlich abheben.
Eurailpress: Pintsch Tiefenbach ist nun seit drei Jahren ein Tochterunternehmen von Pintsch Bamag unter dem Dach der Schaltbau Holding AG. Wie läuft die Kooperation innerhalb der Firmengruppe ab?
Peiser: Mit der Übernahme von Tiefenbach durch Pintsch Bamag war das Unternehmen in einer Firmengruppe angekommen, die ihre Kräfte innerhalb der Bahnbranche bündelt. Man muss sich einfach nur einmal die Produkte der einzelnen Firmen der Gruppe ansehen und man wird sofort erkennen, wie gut das an vielen Stellen zusammenpasst und welche Strategie dahintersteckt. Dementsprechend vielfältig ist mittlerweile die Zusammenarbeit innerhalb der Gruppe. Beispiele hierfür sind – um nur einige zu nennen – unsere Achszähler, die sowohl in Bahnübergangsanlagen von Pintsch Bamag als auch zur sicheren Positionierung von U-Bahnzügen in den Bahnsteigtürsystemen von Pintsch Bamag eingesetzt werden. Bei den Systemlösungen für die technische
Infrastruktur, für die der Name Pintsch heute steht, werden Kompetenzen von
Pintsch Aben und Pintsch Tiefenbach „rund um die Weiche“ gebündelt. Daneben
werden gemeinsame Projekte mit Pintsch Bamag zur Entwicklung von LED-Signalen angegangen. In der Maschinentechnik für die seilzugbetriebenen Förderanlagen auf den Rangierbahnhöfen, einer weiteren Domäne von Pintsch Tiefenbach, kommen heute auch Bremssysteme der Schwesterfirma Pintsch Bubenzer zum Einsatz.
Eurailpress: Wie ist Pintsch Tiefenbach im Bereich der Leit- und Sicherungstechnik international aufgestellt?
Peiser: Pintsch Tiefenbach bestreitet heute einen erheblichen Anteil seines Umsatzes und Ertrages durch Geschäfte im Export. Ein Netzwerk von kompetenten Partnerfirmen und Vertretungen erstreckt sich mittleweile über fünf Kontinente. Hervorzuheben sind hier China und die USA, wo die Geschäfte mit Radsensoren und Achszähltechnik für die größten Zuwächse der letzten Jahre sorgten.
Eurailpress: Stichwort Nachwuchskräftemangel: Viele Unternehmen sind davon betroffen. Wie sieht es bei Pintsch Tiefenbach aus?
Peiser: Ausgebildete Fachkräfte im LST-Bereich sind nach wie vor Mangelware. So war es bei Pintsch Tiefenbach immer üblich, sich seine Spezialisten mit externen und internen Schulungsmaßnahmen sowie innerhalb der Projektarbeit auch selbst heranzuziehen. Dies werden wir auch zukünftig so halten, sind  aber darüber hinaus auch auf Ausbildungsmessen und ähnlichen Foren aktiv.

<link file:1297 _blank download>Hier können Sie den Beitrag als pdf runterladen.

Artikel von Interview aus dem EI Ausgabe 4/2015
Artikel von Interview aus dem EI Ausgabe 4/2015