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Ultimatum an VRR: Abellio Deutschland fordert mehr Geld und droht mit Insolvenz

Abellio-Zug bei Essen Hbf; Quelle: Jan Asshauer

Abellio, ein Tochterunternehmen der niederländischen Staatsbahn NS, hat die NRW-Landesregierung angeschrieben und mit Insolvenz gedroht, falls der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nicht bis zum 25.06.2021 finanzielle Zusagen für das angeschlagene Bahnunternehmen gibt.

Das berichtete die WAZ (Funke Mediengruppe) am 13.06.2021 unter Berufung auf VRR-Vorstand Ronald Lünser. Sogar der niederländische Finanzminister Wopke Hoekstra habe sich eingeschaltet und den Ministerpräsidenten der fünf deutschen Bundesländer mit Abellio-Verkehren geschrieben: „Intensive Gespräche mit den regionalen Aufgabenträgern haben bisher nicht zu einer Anpassung der langfristigen Verkehrsverträge und einer angemessenen Kompensation geführt“, zitiert die Zeitung den Minister, der den „qualitativ hochwertigen“ SPNV von Abellio durch die Mehrkosten gefährdet sieht. Abellio Deutschland beklagt steigende Personalkosten, vor allem für Lokführer, sowie Strafzahlungen für unpünktliche Züge, die durch ein desolates und überlastetes Schienennetz verursacht würden. Bereits im Herbst 2020 richtete das Unternehmen Nachforderungen an Sachsen-Anhalt, und der NS-Finanzvorstand stellte die Deutschlandaktivitäten von Abellio generell infrage (Rail Business vom 10.09. und 12.10.2020).

Artikel Redaktion Eurailpress
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