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VRR/NVR/NWL: Abellio bringt sich für Notvergabe ins Spiel

Abellio steht dafür bereit, sich auch per Notvergabe für die Verkehre auf den eigenen Linien beauftragen zu lassen.

In einem von Abellio veröffentlichten Schreiben an VRR, NVR und NWL von Donnerstag (18.11.2021) bietet die NS-Tochter "erneut" an, "die Verkehrsleistungen der Verkehrsverträge SBRR, RRX, S7, NRN und RSN im Rahmen einer einvernehmlichen Notvergabe für einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren ab dem 01.02.2022 bei Netto-Kosten-Erstattung zu erbringen". Im Anhang des Schreibens übersendete die NS-Tochter eine entsprechende Kalkulation in EUR/Zugkm. Das Angebot sieht vor, dass die Notvergaben in zwei Paketen (Paket 1: S-Bahn-Rhein-Ruhr-Netz/Rhein-Ruhr-Express; Paket 2: S7/Niederrhein-Netz/Rhein-Sieg-Netz) erfolgen. Im Zweifel würde Abellio die Verkehre auch als Subunternehmer eines neuen Verkehrsvertragspartners weiterfahren, heißt es vom Unternehmen. Die Aufgabenträger hatten angekündigt, das neueste Abellio-Angebot für eine langfristige Fortführung des Betriebs von 12.11.2021 (Rail Business vom 15.11.2021) abzulehnen und Neuvergaben anzustreben. Aus dem nun veröffentlichten Schreiben geht hervor, dass Abellio in dem Angebot eine Zahlung von 32,95 Mio. EUR geboten hatte. Gegenüber den Aufgabenträgern baut Abellio jetzt Druck auf: Das Unternehmen betont, "Massenkündigungen oder massenhafte Arbeitsniederlegungen" seines Personals nicht ausschließen zu können. Die Belegschaft verstehe sich "nicht als beliebig verschiebbarer Personaltopf". Zudem kündigte Abellio an, Wartungen etc. nicht mehr zu beauftragen, die nach dem Ende der aktuell gültigen Fortführungsvereinbarung am 31.01.2021 stattfinden sollten. Dies könne in der Folge zu "Beeinträchtigungen des Geschäftsbetriebs" führen. Ergebnisse der Gremiensitzungen der Aufgabenträger, die über das weitere Vorgehen in Sachen Abellio entscheiden, waren bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. (jgf)

Artikel Redaktion Eurailpress
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