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Ungarn: Felcsúter Schmalspurbahn kommerzieller Flop

Die Schmalspurbahn Vál-Tal – besser bekannt nach dem Geburtsort von Premier Viktor Orbán als Felcsúter Bahn – zog im Herbst nur wenig mehr als 2000 Fahrgäste pro Monat an.

Dies geht aus der Statistik hervor, die EU-Parlamentarier Benedek Jávor von der die Bahn betreibenden Stiftung beschaffte. Die runden Zahlen lassen vermuten, dass selbst diese Statistik aufgebessert wurde. Beobachtern zufolge verkehrten an Werktagen zahlreiche Züge völlig leer. Der Winterbetrieb ist auf die Wochenenden beschränkt. Die Planungsstudien agierten mit völlig unrealistischen Zahlen, etwa 2560 Fahrgästen pro Tag. Der Förderantrag rechnet hingegen laut Information des Amtes des Premierministers mit lediglich 10.000 Fahrgästen pro Jahr.

Der Oberbau der 5,7 km langen Strecke wurde auf einem Teilabschnitt der 1898 eröffneten Lokalbahn Székesfehérvár – Bicske angelegt. Die neu angelegte Strecke mit 760 mm Spurweite kostete rund 2,6 Mio. EUR, zu 75 % von der EU gefördert. Das von der politischen Elite um Premier Orbán verfolgte Bahnprojekt, von Kritikern als Liebhaberei und Geldverbrennung gebrandmarkt, wird von sämtlichen Einrichtungen und Stellen des ungarischen Verkehrswesen mit höchster Priorität gehandhabt. (in/cm)

 

Artikel Redaktion Eurailpress
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