ABB bringt Nachhaltigkeit auf die Schiene

Foto: ABB

Epiroc hat in Zusammenarbeit mit ABB den elektrischen Antriebsstrang für ein batteriebetriebenes Fahrzeug von Railcare entwickelt. Das Mehrzweckfahrzeug für die Schieneninstandhaltung ist emissionsfrei und geräuscharm und eignet sich für den Untertageeinsatz.

Railcare, ein schwedisches Unternehmen, das mit seinen Maschinen für die Instandhaltung von Bahnanlagen sorgt, hat das erste batteriebetriebene Mehrzweckfahrzeug (Multi-Purpose Vehicle, MPV) auf den Markt gebracht. Das Unternehmen will sich damit als „grüner“ Anbieter für Projekte im Bereich der Schieneninstandhaltung positionieren. Der elektrische Antriebsstrang für das Fahrzeug wurde von Epiroc entwickelt und basiert auf den neuen flüssigkeitsgekühlten AMXE Elektromotoren und den HES880 Antrieben von ABB.

Das MPV ist mit einer eigenen Stromquelle, Vakuumpumpen, Hydraulik und Steuerkabinen ausgestattet. Die Batterien liefern Strom für 4 bis 6 Stunden, bevor sie wieder aufgeladen werden müssen - genug Zeit für eine übliche Nachtschicht.

„Dieses Projekt mit Railcare zeigt, dass auch die schweren Fahrzeuge erfolgreich elektrifiziert werden können, um einen Beitrag zu einer emissionsarmen Zukunft zu leisten”, sagte Marco Stiller, Sales & Service Traction bei ABB Motion Deutschland. „Außerdem setzen wir damit unsere Zusammenarbeit mit Epiroc fort und unterstreichen unsere Position als Anbieter kritischer Komponenten für anspruchsvolle elektrische Antriebsstränge.”

Epiroc, Hersteller von Bergbaugeräten und Infrastrukturausstattungen, hat den modularen, skalierbaren elektrischen Antriebsstrang für das Fahrzeug entwickelt. Neben den Batterien von Northvolt sind auch vier neue AMXE Elektromo-toren für den Heavy-Duty-Bereich von ABB verbaut. Die kompakten, flüssigkeitsgekühlten Permanentmagnet-Elektromotoren eignen sich ideal für den Einsatz in rauen Umgebungen unter anspruchsvollen Bedingungen. Die Motoren werden durch den robusten und vielseitigen flüssigkeitsgekühlten HES880 Mobile Drive von ABB gesteuert, der sich unter anderem im Bahnbereich und Schiffbau bereits bewährt hat.

„Mit dem MPV-Projekt von Railcare bauen wir unsere Kooperation mit ABB weiter aus, die mit Motoren und Antrieben für unsere Untertagebaufahrzeuge der neuen Generation begonnen hat“, sagte Erik Svedlund, Leiter Marketing, Rocvolt Business Development bei Epiroc. „Bei der Entwicklung unseres Konzepts für den elektrischen Antriebsstrang hatten wir vor allem die Bergbauindustrie im Blick. Das Projekt stellt aber auch die breitere Eignung für andere Arten von Maschinen unter Beweis, die in rauen Umgebungen zum Einsatz kommen und bisher mit Dieselmotoren betrieben werden.”

Neben den fehlenden Dieselabgasen ist die Geräuscharmut einer der Hauptvorteile des MPV. Bei Fahrzeugen für die Schieneninstandhaltung, die häufig nachts und in städtischen Umgebungen verwendet werden, ist dieser Faktor von besonderer Bedeutung und eröffnet Railcare neue Einsatzbereiche, beispielsweise in langen U-Bahn-Tunneln oder großen Bergwerken.

Ein Prototyp wird derzeit in Schweden getestet, die Produktion des MPV soll voraussichtlich in diesem Jahr beginnen. Railcare plant zunächst den Bau von drei Fahrzeugen und will damit alte, dieselbetriebene Exemplare in unternehmenseigenen Betrieben in Skandinavien und UK ersetzen. Später sollen die Fahrzeuge dann an Kunden in aller Welt geliefert werden. (red/ABB)

Artikel Redaktion Eurailpress
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