Ausbau der Bahnstrecke Angemünde-Stettin startet für 480 Millionen Euro

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Foto: DB

Frohe Kunde für die Metropolen Berlin und Stettin: Am 15. März 2021 unterzeichneten Bund und Deutsche Bahn (DB) die Finanzierungsvereinbarung für den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Angermünde und Stettin.

Nach Beendigung des Bauvorhabens sinkt die Fahrzeit zwischen der deutschen Bundeshauptstadt und der westpolnischen Hafenmetropole Szczecin um 20 Minuten auf 90 Minuten. Auch aus der Uckermark gelangen dann Reisende schneller in die beiden Städte. Dafür wird die gesamte Strecke für Tempo 160 km/h ertüchtigt und durchgängig elektrifiziert. Zwischen Passow und der deutsch-polnischen Grenze wird zudem ein zweites Gleis verlegt, so dass die gesamte Bahnlinie zweigleisig wird.

Bis 1945 war die Strecke schon einmal zweigleisig gewesen. Doch dann verfügte die sowjetische Armeeverwaltung den Abbau des zweiten Gleises als Teil der Kriegsschadens-Reparationen und Verfrachtung der Schienen in die Sowjetunion. Bis zuletzt hatten sich die Verkehrsminister mehrerer Regierungen gesträubt, die für eine erneute durchgängige Zweigleisigkeit nötigen Finanzmittel zur Verfügung zu stellen. Der Durchbruch kam erst, als Berlin und Brandenburg sich bereit erklärten, 100 Millionen Euro aus Eigenmitteln dafür aufzuwenden. Zusammen mit den rund 380 Millionen Euro vom Bund reicht das, um den in der Region seit langem erwarteten Ausbau in vollem Umfang durchzuführen.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer freute sich: „Die Bahn macht Europa noch stärker. Sie verbindet Menschen und Regionen, verbessert Nachbarschaft und Freundschaft. Eine gute Botschaft für das europäische Jahr der Schiene." Und DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla versicherte: „Noch in diesem Jahr sollen die ersten Bagger rollen. Mit dem Ausbau der deutsch-polnischen Verbindung schließen wir eine Lücke im europäischen Schienenverkehr.“

Voraussetzung für den Baubeginn ist die Erteilung der Baugenehmigung. Danach startet die DB die Ausschreibung der Leistungen und Beauftragung der Firmen. Zu dem Bauvorhaben gehört auch die Modernisierung der fünf uckermärkischen Stationen entlang der Strecke Passow, Schönow, Casekow, Petershagen und Tantow. (red/Hermann Schmidtendof)

Artikel Redaktion Eurailpress
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