Linsinger stellt erste Wasserstoff-Gleisbaumaschine vor

Bild: Linsinger

Die Firma Linsinger Maschinenbau mit Hauptsitz im oberösterreichischen Steyrermühl setzt mit ihrem neuen Schienenfräszug MG11 auf Wasserstoff als Antriebsquelle.

von Hermann F. Schmidtendorf, Chefredakteur bahn manager Magazin. 

Das Unternehmen ist vor allem durch seine Fräs- und Sägeanlagen in der Welt bekannt. Seit 2004 baut und vertreibt Linsinger diverse Schienenfräs- und Schienenbearbeitungszüge für unterschiedliche Einsatzgebiete, wie zum Beispiel für Metros und den Schienennahverkehr. Die MG 11 Hydrogen ist nach eigenen Angaben der weltweit erste mit Wasserstoff-Brennstoffzellen betriebene Gleisbauzug. Das Fahrzeug hat eine deutsche EBA-Zulassung, dafür wurden durch die TÜV Süd Rail GmbH technische Untersuchungen und die Risikoanalyse erstellt. Als mögliche Einsatzgebiete werden U-Bahnen, Metros, Personennahverkehr und Straßenbahnstrecken genannt. Die Spurweite kann zwischen 1.000 und 1.668 mm variieren.

Auf jeder Seite befinden sich eine Fräseinheit und eine Schleifeinheit. Beide sind elektrisch betrieben. Auch der Traktionsantrieb ist elektrisch und wirkt auf jede Achse. Die Brennstoffzellenanlage des Hauptmotors hat eine Kapazität von 150 kW @EoL bei einem 60 kWh-180 KWp-Batteriesystem. Die Höchstgeschwindigkeit der Maschine im selbstfahrendenden Modus beträgt 50 km/h bei einem maximalen Gefälle von 40 ‰. Im Arbeitsmodus beträgt die Verarbeitungsgeschwindigkeit 360-840 m/h abhängig vom Zustand der Gleise. Die Abtragsrate pro Durchgang wird mit 0,1 bis 1,2 mm auf der Schienenoberfläche in einem Durchgang angegeben bei 3 mm an der Laufkante. Das Finishing geschieht in einem Durchgang. Für die Frässpäne ist ein Spanbehälter mit 1,5 m3 Volumen vorgesehen. Die Späne werden nicht verschmutzt, so bleiben sie recycelbar.

Die maximale Achslast beträgt insgesamt netto 30 t / pro Achse maximal 10 t. Der minimale Kurvenradius für die Maschine im Arbeitsmodus beträgt 35 m bei einer maximalen Überhöhung auf Normalspurgleisen von 150 mm. Der Fräszug arbeitet geräuscharm im Trockenprozess, Kühl- oder Löschwasser sind nicht erforderlich. Auch in einem Weichenbereich kommt die Maschine gut zurecht. Das Auftanken mit Wasserstoff dauert etwa 30 Minuten. Der Hersteller betont, das Arbeiten mit der MG 11 Hydrogen ist umweltfreundlich, geschieht ohne Funkenflug und ist das gesamte Jahr über möglich.

Artikel Redaktion Eurailpress
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