Online-Konferenz „PRO motion 1520“ – Am 22. und 23. Oktober ist die Breitspur im Fokus

Foto: hfs / bahn manager

Am 22. Oktober beginnt um 11 Uhr die Online-Übertragung eines hochkarätig besetzten internationalen Forums zur Eisenbahn-Kooperation im Bereich Normalspur/Breitspur. Veranstalter ist das Moskauer Verlagshaus Gudok.

Von Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur bahn manager

Unter dem Link: https://online.railwayforum.ru/en/  werden führende Vertreter von Unternehmen und Institutionen auftreten, die das russische Breitspur-Schienensystem betreiben, bauen und nutzen. Russischsprachige Auftritte werden simultan übersetzt. Der Online-Kongress firmiert als „Transport- und Logistikforum PROmotion 1520“. Nähere Information sind unter: railwayforum.ru/en/ zu finden.

„Ein aktives Diskussionsthema wird sein, wie sich Epidemie und Rezession auf die Digitalisierung von Prozessen im Bau- und Verkehrssektor auswirken“, informierte am Vorabend der Veranstaltung Vladimir Volkov, stellvertretender Generaldirektor des Hauptsponsors GK 1520. „Derzeit ist unsere Holding beteiligt an der Modernisierung und Entwicklung des "Östlichen Übungsplatzes" - der transsibirischen und der Baikal-Amur-Hauptstrecke -, am Wiederaufbau und der Entwicklung des Zentralen Verkehrsknotenpunkts sowie an anderen Großprojekten im Zusammenhang mit der umfassenden Entwicklung der Eisenbahninfrastruktur im russischen Raum der 1520mm-Spurweite.“

Im russischen Online-Wörterbuch „Железная дорога“ (Eisenbahn) wird klar erklärt, wie wichtig die Entwicklung der Eisenbahnen an der Schnittstelle von vier Fernmagistralen, von BAM und Transsib, für die ökonomische Entwicklung ganz Russlands ist: „Eines der Ziele des Projekts ist es, die Kapazität der BAM von 16 auf 32 Zugpaare pro Tag zu verdoppeln. Dafür werden rund 500 Kilometer Zweitgleise, 85 Brücken, Abstellgleise, Umspannwerke, automatische Sperrleitungen und Kontaktnetze gebaut, Stationen rekonstruiert. Im März 2018 wurde der Anschluss des zweiten Baikal-Tunnels abgeschlossen, 2019 soll der erste Zug durch diesen Tunnel fahren. Durch die Umsetzung des gesamten Maßnahmenspektrums wird das Verkehrsaufkommen bis 2020 um mehr als 50 Milliarden Nettotonnenkilometer erhöht.“

Als „Truppenübungsplatz“ wird das gigantische Modernisierungsprojekt deshalb bezeichnet, weil versucht wird, mit moderner Technik und quasi militärischer Befehlsstruktur schnellstmöglich Erfolge zu erzielen. Gewiss werden Aspekte des Großprojektes „Östlicher Übungsplatz“ beim Online-Forum „PROmotion 1520“ behandelt werden. Zu den Top-Rednern gehören der Generaldirektor der Russischen Staatsbahnen RŽD Oleg Belozerov, der Transportminister der Russischen Föderation Evgenij Ditrich, aber auch UIC-Generaldirektor François Davenne, der CEO der Estländischen Eisenbahnen Erik Laidvee, der Generaldirektor der Finnischen VR-Bahngruppe Rolf Jansson, der Alstom-CEO Henri Poupart-Lafarge sowie der Vizepräsident von Siemens Mobility Michael Obermann. Auch Redner von Österreichs ÖBB und der Deutschen Bahn sind mit im Boot, pardon, im Zug.

Der erste Konferenztag beginnt unter dem beziehungsreich-ironischen Motto „In Railway We Trust“. Wie hat die Schienenindustrie auf die Herausforderungen angesichts sinkender Produktion und Schließung der Grenzen reagiert? Was sind die Prognosen für die Entwicklung von internationalen Verkehrskorridoren? Wo liegen die neuen Wachstumspunkte für das Transitpotential? Das sind einige der aufgeworfenen Fragen. Weitere Lead-Titel sind „Finance as a Masterpiece. How to Attract Green Investments and to Finance Projects?“, „Green Swan Solutions. How Railways Set Global Eco Trends?“ und „World After the Pandemic: Trends and Prospects. What Strategies Will Work?“

Am 23. Oktober beginnt das Forum um 11 Uhr mit einem Panel unter der Leitlinie „How to Improve the Efficiency of International Railway Transportation in the 1520 Area?“ Ein zweites Panel erörtert Schwierigkeiten, die sich einem effektiven Güterverkehr durch das weite russische Land entgegenstellen. „Die Betreiber sind mit den akuten Problemen der sinkenden Lademengen und der Bildung einer Tarifpolitik, der Regulierung überschüssiger Fahrzeuge, des Kapazitätsmangels im östlichen „Übungsgelände“, der Bezahlung der Wagenstandzeiten und des Transports von Containern mit offenen Güterwagen konfrontiert. Die Zukunft des Marktes wird von der Wirksamkeit des Dialogs mit dem Monopol abhängen“, heißt es dazu im Veranstaltungsprogramm.

Den Abschluss bildet eine Paneldiskussion zum Thema „The Rolling Stock. Wagon Fleet Management Strategies“. bahn manager ist Medienpartner.

Artikel Redaktion Eurailpress
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