Betrieb & Services

Personalmangel: Jedes zweite ÖPNV-Unternehmen schränkt Fahrplan ein

2022 haben aus personellen Gründen knapp die Hälfte (48,9 %) der ÖPNV-Unternehmen den Fahrbetrieb zumindest zeitweilig eingeschränkt.

Dies ist eines der Ergebnisse der VDV-Branchenumfrage zum Personalbedarf, an der 182 VDV-Mitgliedsunternehmen teilgenommen haben. Das hatte 2022 auch mit außergewöhnlichen Krankheitswellen zu tun. Die tiefere Ursache ist jedoch, dass die Personaldecke infolge des demografischen Wandels immer kürzer wird. Das größte Personalproblem sehen die Unternehmen beim Fahrpersonal, gefolgt von gewerblich-technischen Personal. Beim Fahrbetrieb rechnen auch 77 % der Teilnehmer 2030 den Bedarf höher ein als aktuell – in allen anderen Bereichen wird dagegen mit überwiegend gleichbleibendem Bedarf gerechnet. Im Fahrbetrieb wird es bis 2030 auch die meisten Abgänge geben. 45,3 % der Teilnehmer hatten 2022 eine geringere Zahl an Bewerbern als zuvor, 39,8 % etwa gleichbleibend und 14,9 % sogar mehr Bewerber. In seinem Personalstrategischen Papier 2023 empfiehlt der Verband u.a. folgende Maßnahmen:

• Gezielte Ansprache von Fahrpersonal im Ruhestand, um sie weiterhin mit attraktiven Angeboten für einige Zeit an den Fahrdienst binden zu können.
• Rekrutierung von Studierenden vornehmlich für die Tram, Abdeckung von täglichen Beförderungsspitzen und Wochenenden.
• Senken des Mindestalters für Busfahrerinnen und Busfahrer von 24 auf 21 Jahre.
• Mehr Teilzeitangeboten im Fahrbetrieb. (cm)

 

 

Artikel Redaktion Eurailpress
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