Politik

SWEG: Tarifvertrag mit der GDL zugestimmt

Der Aufsichtsrat der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) hat die beiden Anfang April von der SWEG-Geschäftsführung in der Schlichtung ausgehandelten Tarifabschlüsse mit der Gewerkschaft GDL (Rail Business vom 05.04.2023) gebilligt.

Es handelt sich dabei einerseits um einen Tarifabschluss zwischen GDL und SWEG und andererseits um einen Tarifabschluss zwischen GDL und SWEG Bahn Stuttgart (SBS). Für die SWEG bedeutet dies, erstmals zwei Tarifwerke von zwei unterschiedlichen Gewerkschaften für eine Beschäftigtengruppe anwenden zu müssen. „Wir wollten weder die GDL noch deren Tarifverträge. Diese Kröte haben wir im Rahmen der Kompromisssuche schlucken müssen. Dafür haben wir essentielle Erleichterungen bekommen.“, sagt der Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Uwe Lahl. SWEG-Chef Tobias Harms sagte: „Beide Seiten waren bereit, aufeinander zuzugehen. Wir konnten unsere wesentlichen Forderungen durchsetzen und einige bisher stilprägende Elemente der GDL-Tarifwerke verhindern.“

Sofern auch die GDL nicht von der Widerrufsmöglichkeit bis 02.05.2023 Gebrauch macht, treten die beiden Tarifwerke in Kürze in Kraft. Damit werden unter anderem die Monatstabellenentgelte bei der SBS rückwirkend zum 01.01.2022 um 4,8 % erhöht. Bei der SWEG gelten die gleichen Monatstabellenentgelte ab Inkrafttreten des Tarifvertrages zum 01.05.2023. Außerdem erhalten die GDL-Mitglieder in beiden Unternehmen im Mai 2023 eine Inflationsausgleichsprämie von 1000 EUR.

Weitere Anpassungen sind von November 2023 an bei der SWEG möglich, wenn die Tarifverhandlungen der GDL mit den anderen Wettbewerbsbahnen zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht sind. Beim Thema Arbeitszeit haben die GDL-Mitglieder nun die Wahlfreiheit zwischen den bisherigen Regelungen der SWEG und den Regelungen der GDL. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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