Recht

Österreich: Manager sollen ohne Beschlüsse gehandelt haben

Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) wirft den angeklagen ÖBB-Managern vor, „wissentlich ihre Befugnisse missbraucht und die ÖBB-Cargotochter RCA geschädigt“ zu haben.

Dies berichtet Der Standard und zitiert aus der Anklageschrift. Der ÖBB-Aufsichtsratschef Horst Pöchhacker, der frühere ÖBB-Güterverkehrschef Gustav Poschalko und der Ex-Prokurist Gerhard L. hätten ohne Vorstands- und Aufsichtsratsbeschlüsse einen Beratungsauftrag mit der ungarischen Geuronet abgeschlossen. Untreue liege auch vor, so die Staatsanwaltschaft, weil ein Beratungsauftrag gar nicht erforderlich gewesen wäre und notwendige Organbeschlüsse fehlten. RCA hatte im Vorfeld der Privatisierung der ungarischen Güterbahn bereits die Wiener Agentur Eurocontact unter Vertrag, die mit rund 4000 EUR Fixum pro Monat kostengünstiger als Geuronet gewesen sei. Geuronet wurde von Juli bis Dezember 2007 pro Monat mit 10.000 EUR honoriert – zuzüglich kam dann das Erfolgshonorar. Laut der Wirtschaftszeitung Profil hat Gustav Poschalko eine Reihe von Kreditverträgen bar jeglicher Sicherheiten abgeschlossen. Einer in London situierten Zweckgesellschaft namens Watersdale Ltd. sollen auf diesem Weg in Summe 27,6 Mio. EUR zugeflossen sein. Mit der Watersdale soll Poschalko zwischen 2000 und 2009 „tiefgreifende geschäftliche Verbindungen“ gepflogen haben. Dies gehe aus den Unterlagen hervor, die die ÖBB der WKStA zur Verfügung gestellt habe, so Profil. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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