DB bietet Langzeitarbeitslosen neue Chance auf dem Arbeitsmarkt

DB Teamgespräch
Foto: DB AG/ Oliver Lang

Trotz der guten Arbeitsmarktlage in Deutschland sind noch immer rund 727.500 Menschen langzeitarbeitslos. Die Deutsche Bahn (DB) will Langzeitarbeitslosen beim beruflichen Wiedereinstieg helfen. Im Rahmen des neuen Teilhabechancengesetzes qualifiziert die DB künftig Langzeitarbeitslose und wird dieses Programm ausbauen.

Das erste Pilotprojekt wurde in Berlin und Nordrhein-Westfalen Ende 2019 erfolgreich gestartet. So beschäftigt das Unternehmen seit November 17 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die zuvor zwischen zwei und sieben Jahren arbeitslos waren: 10 in Wanne-Eickel und Köln sowie 7 in Berlin. Sie arbeiten dort als Servicekräfte an den Bahnhöfen, zum Beispiel am Fahrkartenautomaten, am Bahnsteig oder als Reinigungskräfte. Damit gewinnt die DB zusätzliche motivierte Mitarbeiter im Kundenservice.

Bei einem Vorort-Termin am Berliner Ostbahnhof haben heute Bundesarbeitsminister Hubertus Heil, DB-Personalvorstand Martin Seiler und der Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, Daniel Terzenbach, einige der neuen DB-Mitarbeiter getroffen.

Um die vom Jobcenter ausgewählten Kandidaten besonders gut auf den Wiedereinstieg vorzubereiten, hat die DB eine eigene Maßnahme vorgeschaltet. Dabei hat der Bildungsdienstleister DB Training die Kandidaten acht Wochen lang geschult. In einem Vollzeitprogramm haben sich die potenziellen Mitarbeiter mit Sozialpädagogen und Psychologen intensiv auf ihren künftigen Job vorbereitet.

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erklärte:

„Mit dem Teilhabechancengesetz finanzieren wir Arbeit statt Arbeitslosigkeit – mit guten, sozialversicherungspflichtigen Jobs wie hier bei der Deutschen Bahn. So geben wir Menschen, die sehr lange arbeitslos waren, eine Perspektive und eine geregelte Arbeit. Mit Coachings und Lohnkostenzuschüssen unterstützen wir die Unternehmen dabei. Erste Befragungen ergaben, dass zwei Drittel der Arbeitgeber das Coaching und den Verlauf der geförderten Beschäftigung mit „gut“ oder „sehr gut“ beurteilen. Rund 42.000 ehemals langzeitarbeitslose Menschen haben über das Teilhabechancengesetz seit 2019 eine Arbeit bekommen. Einige davon konnte ich heute kennenlernen.“

DB-Personalvorstand Seiler verwies auf die Erfahrung der DB bei Qualifizierung und Integration in den Arbeitsmarkt: „Es passt zu uns als Unternehmen und wir verstehen es als unsere gesellschaftliche Verantwortung, auch jenen eine faire Chance auf eine berufliche Perspektive zu geben, denen der Wiedereinstieg durch lange Arbeitslosigkeit schwerfällt.“

Bundesagentur für Arbeit-Vorstand Daniel Terzenbach: „Die Deutsche Bahn hat mit diesem Projekt Menschen, die lange keine Arbeit hatten, eine tolle Chance und eine sinnvolle Arbeit gegeben. Ich freue mich, wenn dieses Projekt in der Deutschen Bahn weitergeführt und ausgebaut werden kann.“

Die Deutsche Bahn bietet verschiedene Programme für Menschen mit besonderen Herausforderungen auf dem regulären Arbeitsmarkt an. Seit 2004 bereitet sie mit Chance plus junge Menschen auf eine Berufsausbildung vor. Seit 2015 bietet sie erfolgreich verschiedene Programme für Geflüchtete an. Seiler: „Wir stellen jedes Jahr mehr als 20.000 Beschäftigte für eine starke, klimafreundliche Bahn ein. Wir wissen, dass Lebensläufe nicht immer grade verlaufen und dass das Leben manchmal besondere Herausforderungen bereithält.“

Das Teilhabechancengesetz ist seit 1. Januar 2019 in Kraft. Das Gesetz ist Teil des Gesamtkonzepts zum Abbau von Langzeitarbeitslosigkeit „MitArbeit“ des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Es schafft mit zwei neuen Fördermöglichkeiten neue Chancen für Langzeitarbeitslose auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt. (red/DB)

Artikel Redaktion Eurailpress
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