DB-Sommerfahrplan: Mehr ICE, mehr Sitzplätze, zusätzliche Urlaubszüge

Sommer, Sonne, Deutsche Bahn – dieser Dreiklang spornt offenbar die DB-Sommerplaner an. Ab dem 13. Juni setzt die Bahn mehr ICE-Züge ein und bietet mehr Fahrten an, mit täglich über 10.000 zusätzlichen Sitzplätzen.

Den vermuteten Heißhunger aufs Reisen nach langen Pandemie-Beschränkungen will die DB auch durch zusätzliche touristische Sommerzüge zur Nord- und Ostsee sowie an den Bodensee und nach Tirol lindern. Erstmals gibt es eine Direktverbindung von Berlin über Halle und Erfurt nach Bregenz und Landeck in Tirol. Neu sind Züge von Frankfurt (Main) nach Norddeich Mole, von Dresden nach Binz auf Rügen und von München nach Westerland (Sylt).

Am 29. Mai 1991, also vor 30 Jahren, läutete eine Sternfahrt von sechs ICE-Zügen der ersten Generation den Hochgeschwindigkeitsverkehr auf Deutschlands Schienen ein. Damals war das „E“ im ICE-Emblem noch merkwürdig flügelartig verschnörkelt, als müsse das staunende Publikum überzeugt werden, jetzt reiche der zunächst als „Experimental“ bezeichnete Zug fast an Fluggeschwindigkeiten heran. Heute sind die unter maßgeblicher Beteiligung vom Siemens produzierten Drei-Buchstaben-Züge Allgemeingut. Der ICE „gehört zu unserem Alltag wie der Karneval zum Rheinland, der Hafen zu Hamburg und die Currywurst zu Berlin“, formulierte trefflich DB-Hausphilosoph, pardon Vorstandsvorsitzender Dr. Richard Lutz.

Und wie der Dresdner Christstollen zu Dresden, hätten Dr. Lutz respektive sein Redenschreiber ergänzen können… Bei den jetzigen ICE-Sommertouren mit dem XXL sind leider die mitteldeutschen Regionen außen vor gelassen worden. Ob das, zumal in einem Wahljahr, klug ist? Schließlich geht jetzt erstmals der neue XXL-ICE mit Platz für über 900 Fahrgäste in den regelmäßigen Einsatz – aber eben nur in der Alt-Bundesrepublik. Der XXL-ICE fährt von Hamburg via Hannover und Frankfurt (Main) bis in die Schweiz – nach Basel, Zürich und Chur. Auch auf der Route Hamburg–Dortmund–Köln–Frankfurt Flughafen–Stuttgart–München sind die 374 Meter langen Züge unterwegs. Die ICE 4-Flotte wird zudem schneller: Ab August fahren die ersten Züge mit einer Höchstgeschwindigkeit von 265 km/h. Bislang sind es 250 km/h, erläutert die Deutsche Bahn.

Für Bahnreisende zwischen Nordrhein-Westfalen und Berlin wächst das tägliche Zugangebot um fünf neue ICE- und IC-Verbindungen auf täglich bis zu 44 Fahrten. Zwischen den Metropolen in Deutschland setzt die DB wieder mehr ICE-Sprinter ein. Zwischen Berlin und Frankfurt (Main) sind es ab Mitte Juli 15 statt elf, zwischen Hamburg und Köln sieben statt fünf. Dresden und Leipzig werden bislang nur im Zwei-Stunden-Takt durch einen ICE bedient.  Auch Chemnitz träumt vom ICE. Doch das kann wohl dauern. Die Direktverbindung im Fernverkehr nach Berlin wurde 2006 gekappt. Es darf also noch mehr ICE werden – auch ohne XXL!  (red./hfs)

Artikel Redaktion Eurailpress
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