Das umfasst Geld vom Eigentümer, dem Bund und der Bahn selbst. Um die Deutsche Bahn nicht weiter in die Schulden zu treiben, will Lutz nun mit Arriva einen großen Teil des Auslandsgeschäfts an der Börse verkaufen.
Ab Mai 2020 solle ein Minderheitsanteil des britischen Verkehrsunternehmens Arriva an der Börse angeboten werden, kündigt der Bahnchef an. Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen dann die übrigen Aktien folgen. Ein Versuch, die Tochtergesellschaft direkt zu verkaufen, scheiterte zuvor. Die Interessenten hatten weit weniger geboten als die erhofften vier Milliarden Euro.
Bahnkredite kommen nicht in Frage
Durch den Verkauf will Lutz im nächsten Jahr 3 Milliarden Euro über Anleihen einsammeln und auf Gewinn verzichten. Bahnkredite kämen nicht in Frage, denn die Bahn liege nur rund 800 Mio. EUR unter der Schuldengrenze, die die Bundestags-Haushälter bei 25,4 Milliarden Euro gezogen haben.
2019 soll das laufende Geschäft (Ebit) noch 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro einbringen. Bund und Bahn haben außerdem vereinbart, bis 2030 gemeinsam insgesamt 86 Milliarden Euro in Erhalt und Instandsetzung der Schienenwege zu stecken. Die Bundesregierung sagte dem Staatskonzern im Klimapaket bis 2030 außerdem weitere elf Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital zu.
Jährliche Fahrpreiserhöhung fällt aus
Die Investitionen sollten Lutz zufolge vorrangig für ein besseres Zugangebot für die Kunden eingesetzt werden. Verspätungen schließe das derzeit jedoch nicht mit aus. Die jährliche Fahrpreiserhöhung fällt in diesem Dezember aus. Stattdessen sollen Fahrkarten im Fernverkehr zehn Prozent günstiger werden, sobald die Mehrwertsteuer wie von der Bundesregierung geplant sinkt. Das beträfe Buchungen voraussichtlich ab Januar. (dpa/ds; DVZ/red)