Die U-Bahn in Helsinki spart Energie mit CATO

Metro Helsinki

Das Fahrassistenzsystem CATO von Transrail ist dabei, die Erwartungen überzuerfüllen. Bei der Helsinki Metro wurde eine Energieeinsparung von mehr als 20 Prozent bei der Traktion gemessen - deutlich besser als die vertraglich zugesicherten 17,6 Prozent.

Von Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur bahn manager

Betreiber der U-Bahn in Helsinki ist das städtische Unternehmen Helsinki City Transport HKL. Erhöhung der Pünktlichkeit, Senkung der Betriebskosten und Verbesserung der Nachhaltigkeit sind wesentliche Anforderungen. Deshalb beschloss HKL, ein Driver Advisory System (DAS) einzuführen. Die Wahl fiel auf das CATO-System des schwedischen Anbieters Transrail. Es versprach eine hohe Wirtschaftlichkeit und ein großes Potential zur Verbesserung des Betriebes. Der Vertrag verlangte einen ersten Nachweis im Rahmen eines Pilotbetriebes, welcher kurz nach Vertragsunterzeichnung erbracht wurde. Die Implementierung wurde schnell realisiert, und der Vollbetrieb mit CATO konnte bereits vier Monate später aufgenommen werden.

Im Herbst 2020 konnte bereits eine abschließende Auswertung der Auswirkungen der Implementierung durchgeführt werden. Das Ergebnis war überaus erfreulich. Außer der Energieeinsparung von über 20 Prozent war die Verbesserung des Verkehrsflusses bedeutsam: Es wurde eine Ankunftspünktlichkeit innerhalb einer Toleranz von wenigen Sekunden erreicht. Dies ist für einen reibungslosen Betrieb und eine Erhöhung der Transportkapazität sehr wichtig.

„Ich bin sowohl vom CATO-System als auch von Transrail und der zielorientierten Arbeitsweise beeindruckt“,

erklärte Arttu Kuukankorpi, Director of Traffic Operations bei HKL. „Die Ergebnisse sind deutlich besser als erwartet. CATO wurde von den Fahrpersonalen sehr gut angenommen. Das System trägt zu einem tieferen Verständnis des Metrobetriebes bei, erhöht ihre Qualifikation und unterstützt sie dabei, sehr effizient zu fahren. Auch bei der Einarbeitung neuer Fahrer*innen ist das System sehr wertvoll. Bisher haben nicht alle Triebfahrzeugführer*innen Effizienzsteigerungen über 20 Prozent erreichen können, aber wir sind auf dem sicheren Weg dahin. Wir erwarten auch, dass CATO uns helfen wird, die Transportkapazität und das Verkehrsmanagement zu verbessern.“

Transrail-CEO Per Leander gab das Lob zurück: ”Es war eine Freude, mit den hochprofessionellen Menschen bei HKL zu arbeiten. Es ist ein großartiges Team mit positiv eingestellten Triebfahrzeugpersonalen.  Es herrscht eine offene und professionelle Unternehmenskultur, was eine gute Basis für das Projekt war. Wir freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit und wissen, dass CATO noch weitere Verbesserung für den Metrobetrieb bringen kann.“

Die CATO- Technologie beruht auf dem Prinzip des Digital Twin des Gesamtsystems. Durch den Einsatz moderner Methoden der Mathematik und der Optimierungstheorie sowie auf Basis einer offenen IT- Architektur erreicht das System Höchstleistung bezüglich aller relevanten Kriterien. Das System ist auch für Intelligent Cruise Control und automatisiertes Fahren ATO geeignet. Mit Helsinki Metro konnte einmal mehr nachgewiesen werden, dass CATO für alle Typen des Bahnverkehrs geeignet ist.

Mehr zu diesem System, seiner Funktionsweise und den Einsatzmöglichkeiten schildert ein ausführlicher Bericht in der Sonderpublikation des Hanse Medien-Verlags „bahn manager Special Alternative Antriebe & Autonomes Fahren“, das gerade erschienen ist und beim Verlag bestellt werden kann.

Artikel Redaktion Eurailpress
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