Keine Milch mit Honig: Corona drückte SBB-Jahresbilanz 2020

SBB Bilanz 2020
Grafik: SBB

Das war nicht weiter erstaunlich: Wegen der Pandemie fuhren die Schweizerischen Bundesbahnen SBB 2020 ein sattes Minus von 617 Millionen Franken ein. Im Vorjahr hatte es noch ein Plus von 463 Millionen Franken gegeben. 277 Millionen Franken kamen als Pandemiehilfe vom Schweizer Bund.

Doch kein Schatten ohne Licht! Trotz aller pandemischen Behinderungen hätten die SBB weiter intensiv an der Qualität ihrer Leistungen gearbeitet, berichtete auf der Jahresbilanzkonferenz erfreut SBB-CEO Vincent Ducrot. So seien Baustellen-Regimes optimiert worden: „Ein Kampf um jede Minute!“ Doch die Bemühungen um pünktlichere Züge gaben der SBB-Leitung Recht. In der öffentlichen Wahrnehmung holte das Bahnunternehmen auf. Für Sicherheit, Pünktlichkeit, Kundenzufriedenheit und das Gesamtimage gab es bei Kundenumfragen 2020 66,6 Punkte gegenüber 64,7 Punkten in 2019.

DAS JAHRESERGEBNIS 2020 DER SBB IM EINZELNEN

Personenverkehr: −661 Millionen Franken (Vorjahr: 215 Millionen Franken).
Regional- und Fernverkehr: RV −26,1 Millionen Franken, FV −626,7 Millionen Franken.
Billettverkauf: Die Selbstbedienungsquote stieg von 90,6 auf 93,4 Prozent. Darin enthalten sind die digitalen Kanäle sbb.ch und

SBB Mobile, automatische Abo-Verlängerungen sowie Bezüge an Automaten und via Partnervertriebe.
Das Ergebnis der Division Immobilien beträgt vor den Ausgleichszahlungen an die Infrastruktur (150 Millionen Franken) und der Zahlung an die Pensionskasse (84 Millionen Franken) 244 Millionen Franken (Vorjahr 339 Millionen Franken). Der Mietertrag durch Dritte lag bei 541 Millionen Franken (Vorjahr: 552 Millionen Franken).

SBB Cargo Schweiz: −34,7 Millionen Franken (Vorjahr: 0 Millionen Franken).

SBB Cargo International: 4,6 Millionen ab (Vorjahr: 5,5 Millionen Franken). Die Nettotonnenkilometer im Güterverkehr haben um 2,4 Prozent abgenommen (15 978 Millionen Nettotonnenkilometer, Vorjahr: 16 377 Millionen Ntkm). Die Entwicklung der beiden Gesellschaften war gegenläufig: Während SBB Cargo Schweiz −11,9 Prozent Nettotonnenkilometer verzeichnete, konnte
SBB Cargo International mit +1,6 Prozent leicht zulegen.

SBB Infrastruktur: −45,8 Millionen Franken (Vorjahr +22,5 Millionen Franken). Durch den Einbruch der Trassenerlöse sowie Produktivitätsverluste infolge Corona resultierte im Bereich Netz mit –63,6 Millionen Franken ein deutlich negatives Ergebnis (Vorjahr −24,7 Millionen Franken). Auch im Bereich Energie lag das Ergebnis mit 17,9 Millionen Franken tiefer als im Vorjahr (47,1 Millionen Franken), dieser Betrag fließt in Reinvestitionen von Energieanlagen.

Artikel Redaktion Eurailpress
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