ÖBB RCG und voestalpine präsentieren mit dem Leichtbauwaggon TransANT eine Innovation für den SGV

Foto: ÖBB / Scheiblecker

Die ÖBB Rail Cargo Group und die voestalpine haben eine zukunftsweisende Innovation für den internationalen Güterverkehrsmarkt entwickelt. „TransANT“ ist der erste modulare Leichtbauwaggon im Schienengüterverkehr und ermöglicht unterschiedliche, an Kundenbedürfnisse angepasste Aufbauten auf standardisierte Plattformwaggons.

Diese neue Generation von Waggons, basierend auf dem Kunden- und Branchen-Know-how der ÖBB Rail Cargo Group und der Werkstoff-Kompetenz der voestalpine, bringt aufgrund ihres geringeren Gewichts und ihrer Modularität wesentliche Vorteile für den Gütertransport. Die erste Garnitur an 13 Doppeleinheiten mit einer Zuglänge von 293 Metern wurde heute an die Logistik Service GmbH (LogServ), eine Tochtergesellschaft des voestalpine-Konzerns, am Standort Linz zugestellt. RCG Vertriebsvorstand Thomas Kargl:

„Das Besondere an diesem Auftrag ist, dass wir gemeinsam am Papier geplant haben und heute hier die erste Garnitur an spezifischen Wagons inklusive Aufbau übergeben können. TansAnt ist ein Signal, wie sich das Geschäftsmodell Schienengüterverkehr an konkreten Kundenanliegen orientiert und ein maßgeschneidertes Produkt liefert. Und die Innovation ist auch ein Beispiel, wie wir die Bahnindustrie bzw. den Schienengüterverkehr in eine moderne Zukunft führen.“

Der Gesamtauftrag für die logserv GmbH umfasst 30 Doppeleinheiten „TransANT“ mit einer Gesamtlänge von 675 Metern und insgesamt 1170 Tonnen Gewicht. Sämtliche Einheiten werden bis Ende des Jahres 2019 übergeben.

voestalpine-Leichtbau-Know-how für Komplettlösung im Bahnbereich

Die voestalpine liefert seit Jahren zukunftsweisende Innovationen aus höchstfesten Stählen für den automobilen Leichtbau. Mit dem Projekt „TransANT“ übersetzt der Technologiekonzern diese Kompetenz nun auch in den Bahnbereich. Für den innovativen Plattformwagen liefert die voestalpine ein Komplettsystem aus Stahlkomponenten höchster Festigkeit und entsprechender Schweißtechnologie, das wesentlich zu dessen Gewichtsreduktion und Einsatzflexibilität beiträgt. Wolfgang Mitterdorfer, Vertriebsvorstand der Steel Division des voestalpine-Konzerns, bekräftigt „Durch das gebündelte Know-How wurde eine neue Waggongeneration geschaffen, die auch neue Umweltstandards setzt. Der Einsatz unserer hochfesten Leichtbaustähle steigert die Effizienz und erspart der voestalpine im Erztransport jährlich 100 Zugfahrten.“ (red/ÖBB)

„TransANT“ bietet einen Zuladungsvorteil von bis zu vier Tonnen pro Waggon – unter anderem ermöglicht durch das 20 Prozent leichtere Untergestell. Die standardisierte Plattform ist in verschiedenen Längen zwischen 33 und 70 Fuß verfügbar, die modularen Aufbauten sind in diversen branchenspezifischen Ausführungen erhältlich. Die Aufbauwechsel ermöglichen somit Anpassungen an unterschiedliche logistische Kundenanforderungen. Im Unterschied zu anderen modularen Equipmentkonzepten ist „TransANT“ auch mit Aufbauten uneingeschränkt im konventionellen Einzelwagenverkehr einsetzbar. Die intelligente Schnittstelle zwischen Aufbau und Tragwagen ermöglicht die Abrollbergfähigkeit und der Tragwagen ist ohne Aufbau als Containertragwagen für intermodale Verkehre nutzbar. Die Vorbereitung für automatische Kupplung sichert zukünftige Optimierungen und Automatisierung des Eisenbahnbetriebs.

Artikel Redaktion Eurailpress
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