Bahn Manager

Traveltrainer: Mit der Digitalbox zum optimalen Fahrstil

Rolf Feldmann
Foto: hfs

Wie lassen sich im Schienenpersonenverkehr Energieeinsparungen zwischen zehn und 20 Prozent erzielen? Rolf Feldmann, Geschäftsführer des Altenbekener Unternehmens traveltainer, setzt auf Telematik.

Unser Geschäft liegt im Bereich der Digitalisierung für Flottenmanagement-Lösungen. Wir lesen Daten aus den Fahrzeugen heraus, berechnen diese Daten zu Diensten“, erläutert Feldmann im Interview mit dem bahn manager. „Der Kunde bekommt von uns die aufbereiteten Daten, er kann direkt aus den Messungen Ergebnisse ziehen per Mausklick, Berichte wie Kraftstoffverbrauch, Energieverbrauch oder wie der Fahrstil optimiert werden kann. Die Grundlage dafür ist unsere kleine Elektronik-Box, die in Fahrzeugen eingebaut wird, und die ist für den Straßen- und Schienenbereich identisch. Mit der kleinen Box werden die Daten aus dem Fahrzeug gelesen und zum Server übertragen, und dort machen wir dann die entsprechenden Berechnungen.“

In die Box ist ein Tracking- und Ortungsmodul integriert, erläutert Feldmann weiter: „Über Netzwerkadapter kann man die Box an ein Fahrzeug-Netzwerk anschließen, und eine online-Übertragungseinheit überträgt die Daten per mobiles Internet auf unsere eigenen Telematikserver in Paderborn. Der Kunde kann sich bequem von seinem PC aus über eine Webseite einloggen und die Ergebnisse am PC betrachten.“

Die höchsten Einsparungen erreicht traveltainer bislang mit diesem System im Schienenpersonenverkehr. Feldmann: „Wir optimieren den Fahrstil der Triebfahrzeugführer und reduzieren zweitens die Leerlaufzeiten der Motoren, was nochmal eine zusätzliche Einsparung im Bereich der Wartungskosten ergibt. Bei um 20 Prozent reduzierten Leerlaufzeiten der Motoren kann ein Fahrzeug natürlich wesentlich länger in Betrieb bleiben, bevor es wieder in die Wartung muss, weil das Power-Pack später ausgetauscht wird.“

Ähnlich wie im Lkw-Bereich wird das Gerät an einen CAN-Bus angeschlossen. Dort können je nach Fahrzeugtyp mehr oder weniger Daten ausgelesen werden. Die Informationen zum optimierten Fahren werden über eine Systemerweiterung in die Fahrzeugkabine gegeben. Feldmann: „Die CIMBA App ist eine App, die man auf ein Smartphone oder ein Tablet laden kann und die schon während der Fahrt Hinweise gibt. Und gleichzeitig gibt es ein Feedback, an welchen Stellen der Fahrstil etwas verbessern kann. Auf diese Art und Weise ist es ein Selbsttrainingssystem, und das kann anonymisiert laufen, es müssen keine personalisierten Daten sein.“

Das vollständige Interview findet sich in der Ausgabe 2/2020 des bahn managers. Als Video ist es anzusehen auf der Bewegtbildplattform des bahn managers unter dem LINK.

Von Hermann Schmidtendorf, Chefredakteur Bahn manager

Artikel Redaktion Eurailpress
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