Vossloh AG schließt 2020 mit höheren Aufträgen und Erlösen

Weichensysteme Bild Vossloh
Foto: Vossloh

Erfreuliche Zahlen vermeldet der Werdohler Bahntechnologiekonzern Vossloh – „aufgrund der überdurchschnittlich hohen Krisenstabilität der Bahninfrastrukturbranche“ könne er „aus operativer und strategischer Sicht auf ein sehr erfolgreiches Geschäftsjahr 2020 zurückblicken“.

In der Mitteilung vom 18. März 2021 wird eine gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigerte Profitabilität bestätigt. So stiegen die Umsatzerlöse von portfoliobereinigten 861,5 Millionen Euro im Vorjahr leicht auf 869,7 Millionen Euro. Das EBIT belief sich auf 73,1 Millionen Euro gegenüber bereinigten 55,7 Millionen Euro des Vorjahres. Dies entspricht einer EBIT-Marge von 8,4 Prozent (Vorjahr bereinigt: 6,1 Prozent), die die ursprüngliche Erwartung für das Geschäftsjahr 2020 übertraf und am oberen Ende des zuletzt prognostizierten Korridors von 7,5 bis 8,5 Prozent lag.

„Die EBITDA-Marge lag 2020 bei 14,2 Prozent (Vorjahr bereinigt: 11,5 Prozent) und übertraf damit sogar den zuletzt prognostizierten Korridor von 13 Prozent bis 14 Prozent“, heißt es weiter in der Mitteilung. Auch bei den Aufträgen läuft es prächtig. Der Auftragseingang lag 2020 bei 915,5 Millionen Euro und damit um 5,6 Prozent über dem portfoliobereinigten Vorjahreswert von 866,7 Millionen Euro. Der Auftragsbestand zum Ende des Jahres 2020 betrug 594,5 Millionen Euro und übertraf den Vorjahreswert von 549,2 Millionen Euro damit um 8,2 Prozent.

„Nach Jahren der Neuausrichtung und Restrukturierung markiert 2020 einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte unseres Konzerns“, erläutert Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender der Vossloh AG. „Nach dem erfolgreichen Abschluss der Transformation von Vossloh ist es an der Zeit, selbstbewusst nach vorne zu schauen. Jetzt gilt es, die Kräfte zu bündeln und unsere Stärke im Bereich Bahninfrastruktur weiter auszubauen. Vor diesem Hintergrund haben wir das Pandemiejahr 2020 genutzt, um unserer Unternehmensstrategie den letzten Feinschliff zu geben.“

Zum „Feinschliff“ bei der Vossloh AG gehören auch innovative Wege bei der Finanzierung. Am 16. Februar 2021 platzierte Vossloh als eines der ersten Unternehmen in Deutschland eine nachhaltigkeitsorientierte Hybrid-Anleihe. Die Emission der Hybrid-Anleihe mit einem Gesamtnennbetrag von 150 Millionen Euro war deutlich überzeichnet. So konnte der Zinssatz für die kommenden fünf Jahre bei 4,0 Prozent am unteren Ende der Vermarktungsspanne fixiert werden. Die Anleihe hat eine unendliche Laufzeit und kann erstmals nach fünf Jahren seitens der Gesellschaft gekündigt und zurückgezahlt werden. Der Rückzahlungsbetrag ist an die Nachhaltigkeitsperformance von Vossloh gekoppelt.

„Das System Bahn gewinnt derzeit rasant an Bedeutung“, betonte Vossloh- Vorstandsvorsitzender Schuster. „Vossloh hat das richtige Angebot aus Produkten und Dienstleistungen, um nicht nur von der Renaissance des Schienenverkehrs im digitalen Zeitalter zu profitieren, sondern diese Entwicklung auch aktiv zu befördern. Mit Kundenorientierung, Erfahrung, Innovationskraft und einer starken Mannschaft. Wir leisten einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz und zu grüner Mobilität.“ Für das laufende Jahr erwartet Vossloh Umsätze zwischen 850 und 925 Millionen Euro. Zukünftig sollen digitalbasierte Geschäftsmodelle einschließlich der entsprechenden Instandhaltungsdienstleistungen ausgebaut werden und weiter für Wachstum, Innovation und einen deutlichen „Anstieg in der Profitabilität“ sorgen, heißt es.

Gut begann das Jahr 2021 für die Vossloh AG bereits im Januar. Über seine dortige Tochter „Vossloh Cogifer Australia“ erhielt das Unternehmen von der australischen Staatsbahn Australian Rail Track Corporation (ARTC) einen Großauftrag im Wert von 50 Millionen Euro. Die Werdohler sollen für das 2018 begonnene prestigeträchtige Megaprojekt „Inland Rail“ Weichensysteme liefern. Das Projekt beinhaltet die Modernisierung von 1.100 Kilometern Bahnstrecke und den Neubau von 600 Kilometern als Verbindung der westaustralischen Millionenstädte Melbourne und Brisbane.

„Der gewonnene Auftrag ist der größte in der Vossloh-Geschichte in Australien. Er unterstreicht unsere starke Marktposition und die weiter zunehmende Bedeutung des australischen Markts", freute sich Oliver Schuster, Vorstandsvorsitzender. „Wir freuen uns sehr, dass unser langjähriger Kunde ARTC uns wieder das Vertrauen geschenkt hat und wir unseren Beitrag zum größten Bahninfrastrukturprojekt für den Güterverkehr in Australien leisten können“, führte der Manager weiter aus.

Vorstand und Aufsichtsrat der Vossloh AG planen, den Aktionären auf der für den 19. Mai 2021 angesetzten ordentlichen Hauptversammlung eine Dividende in Höhe von 1,00 Euro je Aktie vorzuschlagen. Bezogen auf das Ergebnis je Aktie aus fortgeführten Aktivitäten entspricht dies einer Ausschüttungsquote von etwas über 40 Prozent. (red/Hermann Schmittendorf)

Artikel Redaktion Eurailpress
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