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Brandunfall Freilassing: Zweiter Brand eines TVT – BEU-Maßnahmen nicht umgesetzt?

Der Brand eines TVT der Baureihe 711.1 mit anschließend führerloser Fahrt am Freitag, 20.01.2023, ist bereits der zweite derartige Vorfall.

Am Freitag war das Fahrzeug bei Straß in Brand geraten und nahm, nachdem das Personal das Fahrzeug verlassen hatte, gen Freilassing Fahrt auf, wo es im Bahnhof an einem Stumpfgleis gestoppt wurde. Ein sehr identischer Vorfall ereignete sich am 09.07.2022 zwischen den Bahnhöfen Hausach und Haslach, wo auch ein TVT 711.1 in Brand geraten war. Das festgebremste Fahrzeug setzte sich auch hier nach dem Verlassen durch die Personale selbststätig in Fahrt und wurde erst 22 km später durch eine bewusste Entgleisung an einer Gleissperre gestoppt. Brandursache war eine defekte Dichtung eines Hydrauliklüftermotors, in dessen Folge sich der Ölnebel am Turbolader entzündete. Der Brand zerstörte auch Bremsleitungen, weswegen sich das Fahrzeug in Bewegung setzen konnte. Der Abschlussbericht der BEU (Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung) hatte u.a. vorgeschlagen, die Hydraulikmotoren zu tauschen und eine Brandfrüherkennungsanlage zu installieren. Und bezüglich der Bremsanlage wurde vorgeschlagen, die Ansteuerung der Federspeicherbremse zu verändern sowie eine pneumatische Entkopplung beider Drehgestelle vorzunehmen. Das EBA wollte die Maßnahmen begleiten und überwachen. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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