S-Bahn-Netz Mitteldeutschland

Kritik an deutlichen Angebotskürzungen

Zum nächsten Fahrplanjahr sind aktuell beim S-Bahn-Netz Mitteldeutschland bei mehreren Linien Kürzungen bei der Kapazität und beim Angebot geplant.

Dabei hat die Sanierung der Südharzstrecke Halle – Eichenberg „erhebliche“ Nachteile für Fahrgäste im Raum Leipzig und insbesondere in Markkleeberg und nach Markranstädt. Dies schreibt der Fahrgastverband Pro Bahn. Danach ist für ein Ausbau des RE-Angebots Halle – Kassel dort eine Umverteilung von Fahrzeugen von Abellio vorgesehen mit der Folge, dass die jetzige Linie RB 20 Leipzig – Eisenach auf die Relation Naumburg – Eisenach eingekürzt wird. Der Leipziger Abschnitt wird durch die neue Linie S 6 ersetzt – allerdings nur mit kürzeren vierteiligen Zügen statt wie derzeit mit fünfteiligen Einheiten. Damit entfällt die alte Linie S 6 Leipzig-Messe – Leipzig-Tunnel – Borna/Geithain – und im City-Tunnel entsteht eine Taktlücke. Den Ast nach Geithain soll die S 3 übernehmen (bisher Wurzen/Oschatz). Die S 4 fährt künftig nicht mehr nach Markkleeberg-Gaschwitz, sondern nach Wurzen/Oschatz – dadurch wird im Süden Markkleeberg weniger oft bedient. Für die Stationen Großstädteln und Gaschwitz – zwei Stationen mit wachsender Bevölkerung im Umfeld – bedeutet dies sogar eine Reduzierung des Angebots um 50 %. Auch die Linie S 2 wird betroffen sein: Sie endet künftig nicht mehr in Leipzig-Stötteritz sondern in Leipzig-Connewitz – für die Führung bis nach Markkleeberg fehlt laut Pro Bahn nur ein Fahrzeug. Pro Bahn fordert ein Ende des „Etikettenschwindels“ bei dem S-Bahnsystem wie der neuen S 6 im Stundentakt, aber auch eine Führung der S 2 bis Markkleeberg sowie einen Ersatzverkehr für die S 6 im Tunnelabschnitt Messe – Hbf – Stötteritz, um den 5-Minuten-Takt im Tunnel aufrechtzuerhalten. Gegen die geplanten Kürzungen hat Pro Bahn eine Petition gestartet. (cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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