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Unfall Bretigny: Riss am Herzstück der Weiche

Abgebrochenes Teil vom Herzstück; Foto BEA-TT

Am Freitag (10.01.2014) präsentierte die französische Unfall- untersuchungsstelle BEA-TT ihre Ergebnisse der Untersuchungen zum Unfall von Brétigny-sur-Orge (Essonne).

Am 12.07.2013 entgleiste der Intercités 3657 auf dem Weg von Paris nach Limoges beim Überfahren einer doppelten Kreuzungsweiche im Bahnhof Brétigny-sur-Orge. Sieben Menschen starben, 32 Menschen wurden verletzt. Die Entgleisung erfolgte am Herzstück der doppelten Kreuzungsweiche. Am Ende des Herzstücks der Weiche bildete sich offenbar schon Monate vor dem Unfall ein Riss im Gleis zwischen den beiden Schienenlaschen. Blanke und nicht oxidierte Stellen lassen den Schluss zu, dass von diesem Gleisstück zwar Teile abbrachen, der Rest aber von den Schienenlaschen noch gehalten wurde, sich aber bei Zugüberfahrten mit ihnen rieb. Dies bewirkte einen Bruch des Kopfes der die Schienlasche festhaltenden Schraube Nr. 3. Mit der Zeit lösten sich auch die Schrauben 1 und 2, so dass nur noch Nr. 4 die Schienenlaschen, die das Herzstück mit der Schiene verband, hielt. Die innere Schienenlasche wurde nun bei Überfahrt des Zuges um 180 Grad um Schraube 4 gedreht und in das Herzstück der Weiche hineingekippt, was die Entgleisung verursachte. Während einer visuellen Überwachung am 04.07.2013 konnte nur die Anomalie der dritten Schraube erkannt werden, während der Riss im Herzstück der Weiche mit der visuellen Kontrolle nicht zu erkennen war, da er durch die Schienenlasche verdeckt war. (wkz/cm)

Artikel Redaktion Eurailpress
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