Infrastruktur & Ausrüstung

Anschlag auf Zugfunknetz: Suche nach den „professionellen“ Tätern läuft

Glasfaserkabel bei der Bahn. Quelle: DB/M. Lautenschläger

Nach den Anschlägen auf zwei Glasfaserleitungen der DB in Berlin und Herne, die am 08.10.2022 das GSM-R-Funknetz in Norddeutschland lahmgelegt haben, gibt es noch keine konkrete Aussage zu den professionell agierenden Tätern und ihren Motiven.

Wegen der Zugfunkstörung musste der Bahnverkehr vorschriftsgemäß in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein weitgehend eingestellt werden. Laut einem internen Schreiben des Bundeskriminalamts (BKA) ist eine „staatlich gesteuerte Sabotage zumindest denkbar“. Es habe sich „um koordiniertes Vorgehen“ gehandelt, sagte Michael Wiesner, Sprecher des Expertengremiums Arbeitsgruppe Kritische Infrastrukturen, den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Täter hätten Informationen über die Trassenführung, das GSM-R-System sowie die Folgen eines Ausfalls gehabt. Mit Durchtrennung der beiden Lichtwellenleiterkabel wurde die Redundanz gezielt zerstört, indem das jeweilige Backup-System ausgeschaltet wurde. Aus Sicht der DB haben die Notfallkonzepte „optimal gegriffen": „Unsere Teams haben den Funkverkehr bereits drei Stunden nach dem Ausfall wieder hergestellt", sagte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson. (as)

Artikel Redaktion Eurailpress
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