Infrastruktur & Ausrüstung

InfraGo-Bericht: Zustand des Schienennetzes verschlechtert sich

Besonders Stellwerke sind oftmals veraltet. Quelle: DB/Jochen Schmidt

Der Zustand des deutschen Schienennetzes hat sich 2023 erneut leicht verschlechtert.

Das besagt der Netzzustandsbericht 2023, den DB InfraGo heute (08.05.2024) veröffentlicht hat. Die DB benotet ihre Schieneninfrastuktur mit 3,03, nachdem es 2022 noch die „Schulnote“ 3,01 gegeben hatte. Demnach ist etwa die Hälfte des Schienennetzes in nur mittelmäßigem (Note 3), schlechtem (4), mangelhaftem (5) oder einschränkendem Zustand (6), der Rest dagegen ist gut (2) oder neuwertig (1). Der Bericht vergibt auch Zustandsnoten nach Bundesländern: Diese liegen zwischen 2,64 in Thüringen und 3,34 in Schleswig-Holstein. Die erstmals bewerteten rund 5400 Personenbahnhöfe von DB InfraGo sind ebenfalls nur Mittelmaß mit einer Bewertung von 3,09. Die Stellwerke benotet die DB mit dem schlechten Wert 4,02. Dies nennt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, ein Alarmsignal: Die Politik müsse den Schalter umlegen und die Digitalisierung der Stellwerke zügig vorantreiben. Laut InfraGo-Zustandsbericht beträgt der Erneuerungsbedarf im Gesamtnetz aktuell mehr als 92 Mrd. EUR, ein Plus von knapp 2 Mrd. EUR gegenüber 2022. Diese Summe entspricht dem Wert der „schlecht“ bis „mangelhaft“ benoteten Anlagen, die ersetzt werden müssen. Hinzu kommen weitere 17,6 Mrd. EUR für sanierungsbedürftige Bahnhöfe. (as)

Artikel Redaktion Eurailpress
Artikel Redaktion Eurailpress