Infrastruktur & Ausrüstung

Stellwerk-Brand Mülheim: Zweite Wiederaufbau-Phase beginnt

Das eingerüstete Stellwerk in Mülheim an der Ruhr-Styrum; Foto: Jan Asshauer

Nach dem Brand im Stellwerk Mülheim-Styrum am 04.10.2015 kommt es noch längere Zeit zu Einschränkungen im Regional- und Fernverkehr auf der stark befahrenen Ruhrgebiet-Magistrale zwischen Essen und Duisburg.

Voraussichtlich bis Ende März 2016 müssen einzelne Linien umgeleitet werden bzw. abschnittsweise entfallen. Vorher werde es keine weiteren Fahrplanverbesserungen mehr geben, das Optimierungspotenzial sei ausgeschöpft, teilte Projektleiter Lukas Joost am 15.12.2015 bei einer Baustellenbesichtigung mit. Das erste Drittel der Wiederherstellung des Relais-Stellwerks ist nun abgeschlossen, so Joost. Der vom Feuer zerstörte Bedienraum mit zwei Fahrdienstleiter-Plätzen, der angrenzende Fernmelderaum sowie die durch Löschwasser beschädigten beiden Relaisräume in Geschoss darunter sind so weit saniert, dass in der zweiten Phase nun u. a. die Bedienpulte und die Stelltafel neu errichtet werden. Dabei baut die Firma Siemens die Spurplantechnik 1:1 wieder auf. Eine Umrüstung auf die moderne Rechnertechnik eines Elektronischen Stellwerks (EStW) würde laut Joost deutlich länger dauern, weil dazu auch Signale und Kabelwege erneuert werden müssten. Daher habe sich die Bahn zur Wiederherstellung der alten Technik entschieden. Als dritte Phase folgt die Inbetriebnahme, bei der u. a. die derzeit festgelegten Weichen überprüft und reaktiviert werden. Dies erfolgt während einer Wochenend-Betriebspause von Freitag bis Sonntag. Momentan wird der Zugbetrieb zwischen Essen und Duisburg im Blockbetrieb mit Achszählern gesichert, wobei die Strecke in vier Abschnitte aufgeteilt ist. Die eingeschränkte Kapazität betrifft auch den Gleisanschluss der Eisen- und Stahlgießerei Friedrich Wilhelms-Hütte, der vorerst nicht bedient werden kann. (as/ici)

Artikel Redaktion Eurailpress
Artikel Redaktion Eurailpress