Deutschland braucht SPFV-Aufgabenträger
Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert die Bundesregierung zu einem Umdenken beim Bahnfernverkehr auf.
Aus den Unterlagen für den Aufsichtsrat der DB Fernverkehr gehe hervor, dass eine Reduzierung bei Fahrzeugen und Angebot geplant sei. Es seien Züge ausgemustert und verkauft worden, ohne dass es Ersatz gegeben habe. Pro Bahn kritisiert auch die weiterhin schlechte Pünktlichkeit trotz der Sanierung der Riedbahn von aktuell nur 54 %. Zudem sei die Auslastung von 56 % auf nur noch 44 % gesunken. Prof. Lukas Iffländer, stellvertretender Bundesvorsitzender von Pro Bahn, fordert Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder auf, „unverzüglich“ eine Eigentümerstrategie für den DB-Konzern vorzulegen, in der auch eine klare Ansage an die Erwartungen gegenüber der DB Fernverkehr enthalten sein müsse. Solle diese ausschließlich auf Gewinn fahren oder auch „politische Linien“ bedienen? Bei ersterer Variante brauche es dann den Bund als zentralen Koordinator. „Nur drei Länder in Europa haben keinen nationalen Aufgabenträger für den Schienenpersonenfernverkehr: Zypern, Malta und Deutschland – Zypern und Malta haben keine Eisenbahn“, bemängelt Iffländer. (cm)