Michael Baranek

Die Zutaten für die Digitalisierung stehen schon lange bereit

Mit voranschreitender Digitalisierung verändern sich Services und Produkte ebenso wie die Geschäftsmodelle und Innovationsentwicklungen im rasanten Tempo. Kein Unternehmen, das auch in Zukunft weiterhin erfolgreich sein möchte, kann sich den Auswirkungen der Digitalisierung entziehen. So wundert es nicht, dass diese Entwicklungen auch die Kernmärkte des DB-Konzerns längst erreicht haben. Auf dem Mobilitäts- und Logistikmarkt führt dies nicht nur zum verstärkten Wettbewerb sondern stellt auch etablierte Geschäftsmodelle infrage. Schnell werden die Rufe nach einem Patentrezept zur Digitalisierung laut. Doch gibt es das überhaupt? 

Digitalisierungsthemen wie Big Data beschäftigen die Deutsche Bahn AG bereits seit Monaten, wenn nicht gar Jahren. Schließlich werden seit jeher riesige Datenmengen produziert. Bisher wurden diese einfach wenig gewinnbringend genutzt. So stellt man bei genauer Betrachtung relativ schnell fest, dass Big Data eigentlich nur eine neue Benennung für ein nicht wirklich neues Thema ist. „Neu“ ist eigentlich nur, wie wir die Daten jetzt und in Zukunft nutzen möchten und müssen. 

Sind wir also auf bekanntem, sicherem Terrain unterwegs oder bewegen wir uns pfeifend durch den Wald? Seit Jahren schon erstellen wir Umlaufplanungen und Trassenkonstruktionen, beschäftigen uns mit Data Warehouse und Business Intelligence. Das ist doch nichts Neues?! Grundsätzlich nicht. Jedoch setzt das neue Schlagwort „Big Data“ jetzt einen völlig neuen Fokus auf die „großen Daten“. Mit voranschreitender Zeit und Technologie sind wir heute in der Lage, mit großen Datenmengen ganz anders umzugehen. Die Zutaten für die Digitalisierung stehen also schon lange bereit. Jetzt liegt es an uns, sie sinnvoll einzusetzen und in etwas noch wertvolleres zu verwandeln.

Für die Deutsche Bahn AG ergeben sich heute völlig neue Möglichkeiten vom angesammelten Datenreichtum zu profitieren und nur so können wir das aktuelle Geschäft weiterentwickeln. Was aber noch viel wichtiger ist: wir können gänzlich neue Geschäfts­ideen initiieren und vorantreiben, neue Ansätze für Services und Produkte für unsere Kunden finden. Sie können ihnen nicht nur das Leben erleichtern und neue Umsätze generieren, sondern vielleicht sogar richtig Spaß machen. 

Die Technologie ist aber nur einer von vielen Aspekten, um die Bedeutung der Digitalisierung greifbarer zu machen. Das eigentliche Erfolgsrezept: zusammenarbeiten und gemeinsam erfolgreich sein. Denn nur wenn wir über die Grenzen der einzelnen Bereiche, Konzerngesellschaften und sogar Konzerne hinweg Daten bereitstellen und nutzen, können wir alle bestmöglich von der Digitalisierung profitieren. So verderben beim Thema Big Data die vielen Köche ausnahmsweise nicht den Brei, sondern lassen ihn tatsächlich noch besser gelingen. 

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Artikel von Standpunkt aus dem EI, Ausgabe 3/17
Artikel von Standpunkt aus dem EI, Ausgabe 3/17