Netz und Betrieb: Bundeskartellamt fordert Aufspaltung des DB-Konzerns
Das Bundeskartellamt hat sich der Forderung nach einer Aufspaltung der DB in eine Gesellschaft für das Bahnnetz und eine für den Bahnbetrieb angeschlossen.
„Die Deutsche Bahn hat viele subtile Möglichkeiten, Wettbewerb zu behindern. Das sollte man ändern“, sagte der Präsident der Wettbewerbsbehörde, Andreas Mundt, der Süddeutschen Zeitung. Aktuell streite das Kartellamt mit der DB über Wettbewerbsfragen. Dabei gehe es etwa um Verkehrsdaten zu Verspätungen und Zugausfällen, die Drittanbietern vorenthalten würden, oder um den Umgang mit Mobilitätsplattformen, die Fahrscheine verkaufen. Die von der Bundesregierung beschlossene Schaffung einer gemeinwohlorientierten Gesellschaft für Infrastruktur (InfraGo) innerhalb des Konzerns könne nur der erste Schritt sein, betont Mundt. Im Juli hatte bereits die Monopolkommission in einem Gutachten gesagt, das Reformpaket der Bundesregierung gehe nicht weit genug. Bei der reinen Zusammenlegung von DB Netz und DB Station & Service dürfe es nicht bleiben, vielmehr sei auf eine wettbewerbliche Ausgestaltung der geplanten InfraGo zu achten (Rail Business vom 04.07.2023). (as)
