Rainer Wenty

DB 2020 – Ökoangebote der Gleisinstandhaltung nutzen

Die Konzernstrategie DB 2020 hat das Ziel einer nachhaltigen, strategischen Entwicklung im Spannungsfeld von Ökonomie, Ökologie und Soziales. Dieses Ziel wird sicher nicht durch einen einzigen großen Wurf erreicht, sondern durch eine Vielzahl von Einzelmaßnahmen. Die Fahrweginstandhaltung kann und wird dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen. Allerdings nur wenn die bereits vorhandenen Potenziale systematisch ausgeschöpft werden. Ich möchte mich hier besonders auf die Ökologie konzentrieren. Es geht um Lärm, CO2-Ausstoß, Öko-Bilanzen und Nachhaltigkeit.

Maßnahmen zur Lärmreduktion im Rad-Schiene-Kontakt sind heute schon weit fortgeschritten und die entsprechenden Programme gehen weiter: auf der einen Seite die Ausrüstung der Güterwagen mit K-Sohlen, auf der anderen Seite regelmäßiges Schienenschleifen. Hier sollte allerdings in lärmsensiblen Gebieten ein abschließender Feinschliff zum Standard werden, da sonst unmittelbar nach der Schienenbearbeitung oft ein erhöhter Lärmpegel auftritt. Ebenso wichtig: gute Instandhaltung der Gleise und der Bettung, denn gut instand gehaltene Gleise sind auch leise.

Gleisbaumaschinen mit elektrischem Hybrid-Antrieb sind ein weiterer Baustein. Wo immer möglich wird, bei diesen Maschinen mit Strom aus der Oberleitung gearbeitet anstatt mit dem Dieselmotor. Die Hybridmaschinen zielen auf Emissionsreduktion, Energieeffizienz und Lärmreduktion ab. Beachtenswert: ein deutscher Unternehmer erhielt bereits einen Vertrag über zehn Jahre für den Einsatz einer Hybrid-Stopfmaschine in der Schweiz. In Österreich wurden mit einer Maschine schon 1900 km (fahrend und arbeitend) mit Elektroantrieb zurückgelegt.

Für Großbaustellen sollten Ökobilanzen ein Bewertungskriterium in der Vergabe werden, wobei aber nicht nur direkte Ökobilanzen an der Baustelle, sondern auch Umweltbelastungen im Zu- und Ablauf zu berücksichtigen sind. Umweltbelastungen durch Zusatzverkehre, Energieverbrauch durch Umleitungen und Langsamfahrstellen werden am besten durch Hochleistungs-Bauverfahren vermieden. Der Einsatz von Großmaschinen ermöglicht außerdem optimale Stoffwirtschaft. Es wird möglichst viel Material an Ort und Stelle wiederverwendet und die Prozesssicherheit der Verfahren sorgt für den gezielten Einsatz der Stoffe und damit für Schonung der Ressourcen.

Gleisinstandhaltung braucht aber vor allem System – dies ist der Schlüssel für Nachhaltigkeit. Es stehen heute schon Untersuchungen und Tools zur Verfügung, welche die Zusammenhänge zwischen zeitgerechter und systematischer Instandhaltung sowie Langlebigkeit des Oberbaus herstellen. Bitte wenden Sie diese Tools auch konsequent an!

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Artikel von Standpunkt aus dem EI, Ausgabe 6/16
Artikel von Standpunkt aus dem EI, Ausgabe 6/16