DB Cargo will eine Werkstatt und kleinere Außenstellen schließen
Im Zuge der „Transformation“ plant DB Cargo auch Veränderungen an ihren Fahrzeuginstandhaltungs-Werkstätten.
Im sogenannten Interessenausgleich 4 (IA 4) hat DB Cargo am 28.07.2025 dem Gesamtbetriebsrat (GBR) ein Maßnahmenpaket zu den Werkstattstandorten vorgeschlagen. Ziel sei es, „Werkstätten und die Werkstattorganisation an die künftigen Leistungsanforderungen anzupassen“, teilte das Unternehmen mit.
- Von den elf großen Werkstätten der DB Cargo soll die in Mainz-Bischofsheim geschlossen werden; zehn bleiben erhalten (Seddin, Halle, Maschen, Seelze/Lohnde, Nürnberg, Köln-Gremberg, Hagen, Oberhausen, Mannheim, Saarbrücken). In den Werkstätten Halle, Seelze und Oberhausen soll allerdings die Wagen-Instandhaltung entfallen und künftig nur die Lok-Instandhaltung fortgesetzt werden. In Hagen dagegen wird die Lok-Instandhaltung eingestellt und die Wagenwerkstatt bleibt erhalten.
- Von den zu den Hauptwerkstätten gehörenden 13 Außenstellen sollen acht geschlossen werden: Senftenberg, Magdeburg, Hamburg-Billwerder, Osnabrück, Rostock, Offenburg, Regensburg, Ingolstadt. Während die Gebäude aufgegeben werden und die Arbeit in die Hauptstandorte verlegt wird, sollen mobile Instandhaltungsteams vor Ort bleiben. Geschlossen werden auch die beiden kleinen sogenannten Instandhaltungsstützpunkte Emden und Stendell. Erhalten bleiben die Außenstellen Bremerhaven, Braunschweig, Bebra, Kornwestheim und München.
Bundesweit würden rund 170 Arbeitsplätze abgebaut, die betroffenen Mitarbeitenden sollen über den konzerninternen Arbeitsmarkt andere Arbeitsplätze bei der DB erhalten. Laut Ali Dogru, Chief Technology Officer (CTO) und Leiter Assets und Instandhaltung bei DB Cargo, erhöht eine konsolidierte Werkstättenstruktur die Fahrzeugverfügbarkeit und reduziert die Werkaufenthaltszeit der Fahrzeuge, etwa durch eine höhere Anzahl von Schichten in den verbleibenden Werkstätten. Durch höhere Spezialisierung auf Fahrzeugtypen könnten Effizienz und Qualität gesteigert werden und der Lernaufwand für seltene Baureihen entfiele. Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bezeichnet das Vorgehen als „denkfaulen Ansatz“. „Außer kürzen, abbauen und schließen fällt Nikutta nichts mehr ein“, so die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay. Sie wirft der Unternehmensleitung „Tarifflucht“ vor: In Zukunft werde die Arbeit nicht weniger werden, „Nikutta will sie nur nach Polen und Rumänien verlagern“. Zuletzt war auch die Verkehrsleistung von DB Cargo zurückgegangen. Der Marktanteil soll im ersten Halbjahr 2025 laut Unterlagen für den DB-Vorstand nur noch rund 32 % betragen haben, berichtete Tagesspiegel Background. Die Verhandlungen zum IA 4 sollen in Kürze beginnen. (jgf)